Ein Babybauchshooting ist etwas ganz besonderes für mich. Es liegt soviel Hoffnung und Zuversicht in der Luft und man bestaunt, bewundert, liebt diesen Bauch bereits von ganzem Herzen. Es ist noch alles so ruhig und doch ahnt man, dass man im grössten aller Abenteuer bereits mitten drin ist und der Bauchbewohner unser Leben auf den Kopf stellen wird.
Ich erinnere mich selbst noch an meine zwei Schwangerschaften – meine große Kugel die ich so stolz mit mir herum trug – mal fühlte ich mich irrsinnig schön und geheimnisvoll (wie ein Überraschungsei), mal dickbäuchig und plump. Getragen durch die Liebe meines Mannes sind es meine geliebtesten Erinnerungen und intensivsten Erfahrungen.
Man verbringt ein halbes Leben damit unabhängig zu werden, sich zu bilden, Ziele zu erreichen und sein Leben kontrolliert lenken zu können und dann wird man Eltern. Wenn diese kleinen Wunder unseren Bäuchen entschlüpfen, schupsen sie einem erst einmal, ganz selbstverständlich vom eigenen Thron. Alles scheint fremdbestimmt von einem kleinen Wesen, dass man aus ganzem Herzen liebt obgleich man es noch nicht mal kennt. Nichts mehr verläuft kontrolliert oder kalkulierbar – man muss komplett loslassen vom alten Leben und sich erst einmal an das Neue gewöhnen. Auch die Partnerschaft wird zu einer anderen. Das Schöne ist, wenn man sich darauf einlässt und loslässt vom Gewohnten, dann ist dieser neue Abschnitt ein Wunderbarer in dem man die wichtigsten Dinge der Menschlichkeit erst wirklich lernt.
Es ist leicht Gelassen zu reagieren, wenn man nicht herausgefordert wird. Es ist einfach gut gelaunt und tolerant zu sein, wenn man ausgeschlafen ist und nicht an eine Belastungsgrenze stösst. Meine Kinder geben mir jeden Tag aufs neue die Möglichkeit ein besserer Menschen zu werden, denn auch wenn mich die zwei Wildfänge ab und an bis an den Rande des Wahnsinns treiben, so scheint genau dort jener Ort zu sein wo man die Möglichkeit bekommt sich neu zu erfinden … Behauptet man von sich positiv, gelassen oder liebevoll, so scheint die Elternrolle ein Probe dafür zu sein. Aber an jenem Ort wo man um Fassung ringt, kann man sich in Gelassenheit, Humor, Vergebung, Grossmut und all den wunderbaren Eigenschaften üben, die man innehalten möchte.
In einem grossartigen Zeitungsartikel wurde das Leben als Eltern als eine Bettdecke beschrieben, die überall ein bisschen zu kurz geraten ist. Jedes Ende steht für ein Thema (Job, Familie, Hausarbeit und Zeit für uns selbst etc.) und egal wie sehr wir uns auch wünschen die Decke wäre grösser … irgendwie ist sie immer zu kurz. Zieht man die Decke über die Schultern (z.B.: Job) so frieren die Füsse (z.B: Familie) – wichtig ist sich vor Augen zu halten, dass die Decke nicht grösser wird und es auch ok ist, solange alle Glieder zwischendurch gewärmt werden.