Marrakech ist aufjedenfall eine Reise wert. Ich bin schon viel herumgekommen aber dieser Ort ist einfach speziell. So viele Farben und so viele Grüche und das Beste, eine Art der Freundlichkeit und Herzenswärme wie ich es bei uns noch nicht erlebt habe.
Aber eines nach dem Anderen. Ich habe mir ein paar Riads angesehen, einfach um meiner Liebe zu Interieur nachzukommen. Ich dachte Riad bedeutet Guesthouse oder ähnliches dabei bezeichnet es die Art und Weise wie die Räumlichkeiten nach innen ausgerichtet sind. Die meisten Häuser haben keine Balkone und das Leben spielt sich in den Innenhöfen ab. Deshalb gibt es in den verschiedenen Höfen einen kleinen Pool oder ähnlichem.
Wenn man eine Reise nach Marrakech macht eignet sich das hervorragend als verlängerter Wochenendtrip obgleich es noch vieles Ausserhalb der Stadt gibt was sehenswert ist. Wenn man sich eine Bleibe sucht, empfiehlt es sich in der Nähe der Souks und des grossen Marktes zu nächtigen. So muss man seine Einkaufserrungenschaften nicht so weit tragen und hat auch abends die Möglichkeit was zu unternehmen und zu Fuß nach Hause zu schlendern.
Einen Tipp den ich noch weiter geben möchte – in Marrakech fragt man oft nach dem Weg. Es empfiehlt sich nur Menschen zu fragen die in einem Geschäft arbeiten, nicht jene auf der Straße, sonst kommt man sehr oft ganz wo anders hin als man vor hatte. Nicht dass man sich fürchten müsste aber die Marrokaner sind sehr geschäftstüchtig und so wird man oft zu einen Geschäft eines Freundes oder Verwandten geführt.
Wir waren im Riad Be-Marrakech was sehr nett war und vor allem recht günstig. Das Service war hervorragend und die Zimmer geschmackvoll und gemütlich. Ich würde allerdings beim nächsten Mal darauf wertlegen ein Riad zu suchen, dass ganz nahe den Souks oder dem grossen Platz (Djema el Fna) ist – sonst muss man seine Shopping-Errungenschaften viel zu weit tragen. Wenn man die Souks besucht, empfiehlt es sich, das Handeln zu üben. Die Geschäftsleute sind eigentlich nicht aufdringlich, dass hatte ich anders erwartet und die Qualität der Produkte ist recht hoch, wie ich fand. Es gibt so tolle Sachen, von Schmiedekunst, unglaubliche Tischlereiarbeiten, Teppiche und Stoffe aus Naturfasern, Kräuter, Tees, Öle, Gewürze, Bastarbeiten und so vieles mehr. Man findet auf dem Markt keinen Ramsch, kein Plastikzeugs – ich fands unglaublich toll. Wenn man Pause braucht sollte man sich unbedingt im Café des Èpices am Gewürzplatz oder Place des Épices eine Pause gönnen, es befindet sich auf einem Platz wo früher Sklavenhandel und Hinrichtungen vollzogen wurde – heute ist es ein wunderbarer Teil des Marktes der besonders hübsch gestaltet ist. Weiters zu empfehlen ist das NOMAD, der Eingang ist etwas versteckt in einem Seitenarm vom Platz. Hier gibts gutes Essen und schicke Atomosphäre mit super Ausblick. Le jardin, hier gibts auch super Essen in einem schönen Innenhofgarten. Wir wollten uns auch die alte Koranschule (Medersa Ben Youssef) aber die ist gerade wegen Renovierungsarbeiten für die nächsten 2 Jahre geschlossen. Der Palais de la Bahia im Süden der Medina am Rande des jüdischen Viertels ist ein alter Palast mit wunderschöner Architektur, aufjedenfall einen Besuch wert. Weiters waren wir im Jardin Majorellle ein Stück ausserhalb der Medina, hier war ich zwiegespalten, schön, ja aber soviele Touristen – ich war nicht so begeistert. Gegenüber des Garten ist ein Hipster-Designladen namens 33ruemajorelle und auf der Rückseite gibt es ein nettes Cafe. Yves Saint Laurent Museum ist gleich nebenan und einen Besuch wert obgleich ich dieses Museum als sehr Europäisch empfunden habe. Den Andre Heller Garten (Garten Anima) haben wir ausgelassen. Er liegt ein wenig ausserhalb von Marrakech und ist sicher zumindest ein Halb-Tagesausflug. Das Maison de la photographie hat die eine der höchsten Terrassen der Medina und bietet somit einen schönen Ausblick. Das Museum ist interessant und stellt derzeit Bilder eines ungarischen Fotografen aus, mit Eindrücken über das Leben in Marrakech. Die Hauptattraktion ist und bleibt aber der grosse Markt, der Djema el Fna wo man sich durch die Garküchen durchprobieren kann und die Souks. Dort sollte man sich einfach treiben lassen, irgenwo spukt einen der Markt schon wieder aus und der Platz mit den Garküchen ist ein guter Anhaltspunkt um sich wieder zu orientieren. Aufpassen sollte man bei den Schlangebeschwörern, Geschichtenerzählern und jenen die einem exotische Tiere umhängen möchten. Auch wenn das lustig und spannend ist und man auch gerne Geld für ein Foto hierfür ausgibt sollte auf sein Börserl obacht geben. Hier lauern gerne Taschendiebe den abgelenkten Touristen auf.